04. October 2013 · Categories: Politics

Deutschland blockiert noch immer eine Einigung im Streit um die Verbrauchsziele für Autos. Dies erinnert mich daran, dass diese Ziele durch Kompromisse inzwischen so verändert worden sind, dass sie dem Klimaschutz nicht mehr unbedingt dienen.

Um eine physiologische Marke von 95g/km zu erreichen, nimmt man sich ein Ziel vor, welches ausgesprochen ambitiös ist. Eine Verbesserung der Effizienz von 37% in 6 Jahren ist vielleicht bei Computern wenig, aber bei Autos, welche inzwischen schon recht nah an die theoretischen Grenzen der Physik gekommen sind, eine Mammutaufgabe.

Diese läßt sich eigentlich nur noch durch zwei Maßnahmen erreichen:

  • eine massive Gewichtsreduzierung, um weniger Masse beschleunigen zu müssen. Das Gewicht hat aber zugenommen, um gewünschte Funktionen zu realisieren, wie Airbags, bessere Knautschzonen, Klimaanlagen und ähnliches.

  • die Nutzung energetischer Rekuperation, um den Energieverlust beim Bremsen zu verringern.

Da auch diese Maßnahmen wahrscheinlich nicht ausreichen werden, gibt es dann massive Schummeleien, um formell das Ziel doch noch zu erreichen, indem Strom mit 0g abgerechnet wird, obwohl unser Strom zum großen Teil aus nicht gerade klimafreundlichen Kohlekraftwerken stammt. Damit schafft dann auch [ein Porsche als Plugin-Hybride mit 600PS ](http://auto-motor-und-sport.de/eco/porsche-918-spyder-auf-der-iaa-hybrid-supersportler-mit-887-ps-3555223.html) und wirklichem Verbrauch von gut 175g/km formell die Hürde mit 79g.

Besonders problematisch empfinde ich, dass man sich so auf den Verbrauch fixiert. Viel besser wäre es, die Verbrauchssteuern auf Kraftstoffe auf einem hohen Niveau zu harmonisieren, und auf diese Weise die Emissionen direkt zu verringern. Man hat ja schon bei Energiesparlampen gesehen, dass die höhere Effizienz durch erhöhte Nachfrage nach Beleuchtung wieder aufgefressen wurde. Und auch beim Auto besteht die Chance, dass man plötzlich mehr fährt, wenn die einzelne Fahrt viel günstiger geworden ist.

Und dann kann man auch bitte diese unsäglichen Subventionen für Elektroautos einstellen. Die Klimakosten einer Tonne CO2 liegen bei nicht mehr als 50€. Dies entspricht etwa 350 Litern Diesel, auf welche bereits locker das doppelte an Mineralölsteuer anfallen. Also wird durch den billigeren Strom das Elektroauto schon stärker gefördert, als dieses Nutzen liefern kann. Da sind extra Subventionen reine Geldverschwendung, die Emmissionseinsparung könnte man woanders deutlich billiger realisieren.